Die Situation 1913

historische Postkarte Uhlenhorst

August Abenroth, Adolph Jencquel und Carl Heine taten sich zusammen und erwarben am 05.04.1837 das Gelände der Uhlenhorst von der Stadtkämmerei. Zuvor hatte der Sernat der Stadt immer nur einer Verpachtung zugestimmt. Sie zahlten 70700 Mark für 130 ha sumpfigen Landes. Uhlenhorst war zu der Zeit ein "außerhalb von St. Georg an der Alster gelegenes Land" mit einem "Lusthaus mit Gärten der Kämmereybürger".
Offenbar konnte die Domäne Uhlenhorst auch regelmäßig mit Lustschiffen vom Jungfernstieg aus erreicht werden.
Da der Wasserstand der Alster aber nicht reguliert war, gab es häufig Überschwemmungen des Geländes.
Daher galt es auch als nicht bebaubar.

Erst die Absenkung des Alsterspiegels nach dem Großen Brand 1842 machte die Uhlenhorst dann bebaubar (s. Hipp 1989). Die Rechnung des Dreier-Konsortiums ging also auf. Sie entwässerten das Land, legten Straßen an (u.a. Auguststraße, Karlstraße, Adolphstraße - jetzt Herbert Weichmann Straße). 1852 wurde die Verbindung zur Straße: An der Alster hergestellt und mit der Aufnahme der Alsterdampfschifffahrt 1859 und der Aufhebung der Hamburger Torsperre 1860/61 entwickelte sich das Gebiet rasant.
1871 wurde Uhlenhorst Vorort und 1894 dann offizieller Stadtteil Hamburgs.

Der Hofweg war bereits 1837 als Strasse angelegt und gilt damals wie heute als Hauptverkehrsachse des Stadtteils.

 

historische Postkarte

Aussicht vom Mühlenkamp 1861

Überall wurde gebaut. Architekt J.D. Jolasse und Maurermeister J.G.F. Haller erwarben am Schwanenwik die Nr. 37 und Nr. 38 (damals Schöne Aussicht Nr. 4 und Nr. 5) und errichteten 1867/68 (nach Entwürfen von Jolasse) zwei viergeschossige Stadthäuser, von denen die Nr. 38 im englisch-gotischen Stil nun das Literaturhaus Café beheimatet.
1889 erwarb der Bankier Adolph von Pein das Haus und ließ einen Ballsaal zum Garten hin anbauen, der heute der Hauptraum des wunderschönen Cafés darstellt. Dieser 130 qm große Saal ist insofern bemerkenswert, als dass in Hamburg lediglich zwei solcher privaten Ballsäle noch erhalten sind (Spiegelsaal des Budge Palais und Villa am Schwanenwik).

 

Das Parzellen des Geländes des späteren Hofwegpalais werden erstmals im Hamburger Adressbuch von 1891 erwähnt. Als Eigentümer sind für Nr. 49 H.C. Croissant und D.G.C. Uhde, für Nr. 51 P. Bergner und für Nr. 53 H. Samsche vermerkt.

August Patz - Immobilienunternehmer, oder wie wir heute sagen würden: Bauträger - gelang es nun alle drei Parzellen zu erwerben und eine baupolizeiliche Genehmigung für die Errichtung des Hofweg-Palais zu bekommen.

Schmal 1990