Hamburg
ist eine wachsende Metropole. Die Einwohnerzahl liegt 2013 bei 1.8 Mio, mit steigender Tendenz. Die Wohnungssituation ist als "angespannt" zu bezeichnen. Es gibt kaum Leerstand. Kaum eine Wohnung findet nicht in kurzer Zeit einen Mieter. Mietpreise auf dem freien Wohnungsmarkt fangen (2013) in einfachen Wohnlagen bei 10 €/qm an und erreichen in mittleren Wohnlagen 12 €/qm, in guten Lagen werden auch 15 €/qm und mehr erzielt.
Für nähere Informationen zur derzeitigen Wohnsituation in Hamburg:
Arbeitsgruppe Geographie und Medien (geozeit.de) des Geographischen Instituts der Christian-Albrechts-Universität in Kiel
Uhlenhorst
zählt zu den bevorzugten Wohnlagen Hamburgs mit "Alsterzugang".
Das Gelände der Uhlenhorst – früher sumpfige Wiesenlandschaft – musste zunächst aufgeschüttet werden, bevor es bebaut werden konnte. Der Hofwegkanal, der Winterhuder Kanal und der erste Abschnitt des Osterbekkanals wurden zur Entwässerung angelegt.
Im Jahre 1892 wurden die Ersten Internationalen Tennis-Meisterschaften von Deutschland auf die Initiative des Carl August von der Meden auf der Anlage des Eisbahnvereins auf der Uhlenhorst (heute Anlage des Klipper THC) ausgetragen. Inzwischen finden diese Meisterschaften am Hamburger Rotherbaum statt. (aus reiseweltaltlas.de)
Auf dem ehemaligen Klipper Gelände steht nun ein Wellness-Center mit Hotel und Tennisplätzen und einem Hockey-Kunstrasen Feld.
Vor dem 2. Weltkrieg wurde das Uhenhoster Fährhaus gern als Ausflugsziel genutzt. Es wurde im Krieg zerstört und im Anschluss nicht wieder aufgebaut. Der 2. Weltkrieg hat dem Stadtteil überhaupt - wie der ganzen Stadt - im Rahmen der englisch-amerikanischen Angriffsoperation "Gomorrha" vom 25.07.-03.08.43 beträchtliche Schäden zugefügt.
Uhlenhorst wurde insbesonders in der Nacht vom 29. auf den 30. Juli 1943 getroffen.
Hamburg hat ca. 50 % seiner Bausubstanz eingebüßt. Die Baulücken wurden aber nicht zuletzt wegen der zentralen Lage der Uhlenhorst relativ schnell geschlossen. Die Neubauten wurden 4-bis maximal 5-stöckig ausgeführt, wobei das Endgeschoss als Sattelgeschoss gestaltet wurde. Da die Deckenhöhen der Geschosse nur noch 2,75m bis 2,80m statt 3,20m bis 3,50m in den Altbauten betrug, fallen Nachkriegsbauten u.a. durch ihre geringere Bauhöhe auf.
In letzter Zeit werden nachträglich zusätzliche Aufstockungen zugelassen.
Die Altbauten
- im Stadtteil wurden weitgehend in der Gründerzeit (1880 - 1910) errichtet.
- Die Vorarbeiten hierfür leistet ein Konsortium aus drei Teilhabern: August Abendroth, Adolf Jenquell, Karl Heine kauften den versumpften Boden auf der Uhlenhorst. Ihre Vornamen sind teilweise noch heute in örtlichen Straßennamen vertreten: Augusstraße, Karlstraße, Adolphstraße. Letztere wurde später umbenannt in Herbert-Weichmann Straße.
- Nach dem großen Brand von 1842 wurde der Alsterspiegel um einen Meter abgesenkt. Dies machte die Uhlenhorst erst bebaubar. Das Konsortium legte Straßen an und parzellierte das Land.
- Zunächst Vorort wurde die Uhlenhorst 1894 dann offizieller Stadtteil von Hamburg.
- D.G. Croissant-Uhde erwarb die Parzelle Nr. 49 und errichtete anlässlich der Cholera-Epidemie in Hamburg 1892 einen Brunnen mit Trinkwasser.
- Die Inschrift der Tafel an dem Brunnen lautet: "Dieser Brunnen wurde im Auftrag von D.G. Croissant-Uhde und seiner Frau Helene, geb. Albrecht gebohrt und zur allgemeinen Benutzung bestimmt im Jahre 1892"
- Die neu errichteten Altbauten zeichneten sich durch typisch gründerzeitliche, biedermeierlich-barocke, teils jugendstil-verhaftete Ornamentik aus.
- Zur Alster hin befanden sich - und sind teilweise noch existent - großzügige Villen in Einzelbauweise, in denen wohlhabende Kaufleute und Bankiers wohnten.
- Geschlossene Bauweise findet sich noch z.B. Am Schwanenwik. Hier gibt es teilweise noch erhaltene Stadthausbebauung (Literaturcafe).
An mehreren Stellen der "zentralen Achse": Papenhuder Strasse - Hofweg - Mühlenkamp ist die unregelmäßige Bebauung, durch Kriegsschäden verursacht, gut erkennbar.
In den 80 und 90 Jahren wurden zunehmend Genehmigungen für des Dachgeschossausbau der Altbauten erteilt. Dies ging einher mit der Beantragung von Abgeschlossenheitsbescheinigungen und der nachfolgenden Umwandlung in Wohnungseigentum.
So geschehen auch in der Nr. 49 des Hofwegpalais.
Eine gewisse Gentrifizierung des Stadtteiles setzte ein, wie sie auch in anderen zentralen Wohnlagen zu verzeichnen war
(St. Georg, Winterhude, Eimsbüttel etc.).
Noch immer ist Uhlenhorst ein weitgehend "geschlossener" Stadtteil mit einem hohen Maß an Lebensqualität.
Die zentrale Lage, die Einkaufsmöglichkeiten, die vielen kleineren Läden machen ein Gutteil der Attraktivität aus.
Mehr zur Geschichte des Stadtteiles: www.geschichtswerkstatt.st-gertrud-hamburg.de